• V8

  • 4637 ccm (283 ci)

  • Bohrung: 98.42 mm

  • Hub: 76.19 mm

  • Verdichtung: 9.5:1

  • 245 PS (180.1 kW) bei 4800 U/min

  • Doppelrohr-Auspuffanlage

  • 3 Fallstromvergaser Solex 32 Bl

  • mech. Benzinpumpe

  • Motor











  • 4-Gang-Handschaltung

  • Heckantrieb

  • Kraftübertragung

  • 4-Rad-Trommelbremsen

  • Bremsen


"Goodrich" 6.70 - 15 4 PLY

450 x 185 x 131

1350 (1570)
 

10'261

Reifen

Länge x Breite x Höhe in cm

Leergewicht (Gesamtgewicht) (kg)

Produzierte Stückzahl

Historie Chevrolet Corvette 1960

Ohne den erfolgreichen Ford Thunderbird gäbe es heute möglicherweise keine Corvette mehr. Anfangs 1955 war die Leitung von General Motors angesichts des finanziellen Debakels drauf und dran, den Sportwagen mit der Glasfaserkarosserie sanft entschlafen zu lassen. Aber man entschloss sich dann doch, dem grossen Widersacher Ford das Feld nicht allein zu überlassen und heute stellt die Corvette für Amerikaner mindestens ein so grosser Mythos und eine Ikone dar, wie für Deutschland der Porsche 911 oder für Italien der Ferrari.

1952 wurde General Dwight D. Eisenhower zum Präsidenten gewählt. Er gab grünes Licht für den Bau eines Interstate-Strassennetzes in den USA. Diese breiten, gut geteerten Strassen waren eigentliche dazu gedacht, Truppenbewegungen zu erleichtern (man fürchtete die "rote Gefahr"), steigerten aber auch den Autohunger der Amerikaner. In erster Linie wurden jene Familienautos gekauft, die man während des Weltkrieges nicht hatte erwerben können. So entfielen 1952 auf die über vier Millionen Neuzulassungen gerade 11'199 auf Sportwagen. Und dieser Markt wurde von den Europäern beherrscht. "Mass aller Dinge" war der Jaguar XK 120. Dieser "Siegertyp" war das schnellste Serienauto der Welt und sorgte mit 160 PS für eine Spitze von knapp 200 km/h.

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Vor allem die jungen Amerikaner, also die Kunden von morgen, fanden Gefallen an diesen schnellen und wendigen Autos. Das stellten auch die Manager der Autofirmen fest, deren Töchter und Söhne oft nur Augen für diese Fahrzeuge hatten. Bei General Motors trieb Chefdesigner Harley Earl die Entwicklung des neuen Sportwagens voran. Seine Idee orientierte sich am bekannten Schema: Neuer, attraktiver Zweisitzer auf vorhandenem Fahrgestell und vorhandenem Motor. Die Dimensionen sollten sich am Jaguar CK 120 orientieren und er stellte auch ein solches Fahrzeug in sein Studio, damit sein Team einen Anhaltpunkt hatte, was er sich etwa vorstellte.

Earl wollte einen V8 verbauen, doch nur Cadillac, Buick und Oldsmobile produzierten damals solche Motoren und weigerten sich strikt, sie an den ärmlichen Verwandten Chevrolet zu liefern. So musste man sich mit einer getunten Variante von Chevrolets altem 3,9-Liter-Sechzylinder (235 cid) begnügen, der es auf 150 PS brachte.

Der Korea-Krieg liess das Stahl knapp und extrem teuer werden. Im Gegensatz zu Ford verfügte General Motors nicht über ein eigenes Stahlwerk und so wurde ernsthaft über Alternativen nachgedacht. In Europa behalfen sich verschiedene Autoproduzenten mit Aluminium. GM entschied sich aber für Fiberglas, das immer stärker beim Bootsbau Verwendung fand und das man ja auch schon für Lenkräder und Armaturen-Zierteile einsetzte. Und bis heute verfügt die Corvette über eine Kunststoffkarosserie.

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Earl liess die Entwicklung des neuen Sportwagens wohl zur Irreführung von Presse und Konkurrenz unter der Bezeichnung "Project Opel" laufen. Dann aber wurde es Zeit, für den Neuling eine eingängige Bezeichnung zu finden. Myron E. Scott, der Direktor für Public Relation bei GM, machte rasch klar, dass der Name mit einem "C" (wie Chevrolet) zu beginnen habe. Unter über 300 Vorschlägen entschied man sich dann für Corvette, der Bezeichnung eines "speedy pursuit ship", einer Korvette der British Navy.

1953 rollte die erste Corvette auf den Verkaufsstand. Sie hinterliess einen nachhaltigen Eindruck, aber leider entwickelte sich der Traum von Chevy rasch zum Alptraum. Durch Probleme bei der Fertigung verliessen nur 315 Fahrzeuge im ersten Jahr das Werk. Diese waren praktisch alle für VIPs reserviert und Puristen mäkelten an der "Plastik"-Karosserie, der mässigen Leistung und dem verspielten Styling herum. 1954 wurde der Ausstoss verzehnfacht, erreichte damit aber erst ein knappes Drittel des anvisierten Jahreszieles. Zu allem Übel sass man Ende Jahr noch auf 1'500 unverkauften Autos.

Inzwischen war ein neuer Star am Sportwagen-Himmel aufgetaucht, der Mercedes 300 SL, der dereinst zum Auto des Jahrhundert gewählt werden sollte. 1956 kam die neue Generation der Corvettes auf den Markt, die ungeniert verschieden Stylingelemente des deutschen Wagens übernommen hatte. Nun stand auch ein V8 mit 4342 ccm zur Verfügung.

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Erst mit dem Modellzyklus 1958 – 1960 fuhr man einen Gewinn ein. Dem Zeitgeist entsprechend trat nun die Corvette mit Doppelscheinwerfern auf und begann sich vom Vollblut-Sportwagen zum luxuriösen GT zu entwickeln.

Das vorliegende Fahrzeug wurde Ende der 90-er Jahre "frame off" restauriert in "show condition" und verfügt über maching numbers. Es ist von Bloomington "Gold-" und von NCRS "Top Flight-" zerifiziert. Soft- und Hardtop sind vorhanden.